Jede Wohnung, in der heute mehr als ein Bildschirm, ein Router oder ein Ladegerät existiert, hat ein gemeinsames, unsichtbares Energieleck: Schalter und Geräte im Standby-Modus. Der kleine rote Punkt am Fernseher oder der dauerhaft leuchtende Ring am Router signalisiert nicht Ruhe, sondern eine konstante Verbindung zum Stromnetz, die Tag und Nacht Energie zieht. Diese unterschätzte Dauerlast kann je nach Haushalt erhebliche Anteile der jährlichen Stromrechnung ausmachen – ein Betrag, der still, kontinuierlich und häufig völlig unnötig verschwindet.
Das Ausmaß dieser versteckten Energieverschwendung wird oft unterschätzt. Während viele Haushalte darauf achten, das Licht beim Verlassen eines Raumes auszuschalten oder energieeffiziente Geräte zu kaufen, bleibt der permanente Stromverbrauch im Standby-Modus meist unsichtbar. Dabei summieren sich die kleinen Verluste zu beachtlichen Beträgen. Die physikalische Realität hinter dieser scheinbaren Ruhe ist eindeutig: Energie fließt kontinuierlich, wird in Wärme umgewandelt und verschwindet, ohne irgendeinen erkennbaren Nutzen zu erbringen.
In einem typischen Haushalt stehen durchschnittlich zwischen 15 und 25 Geräte permanent unter Spannung, selbst wenn sie nicht aktiv genutzt werden. Der Fernseher wartet auf das Signal der Fernbedienung, der Router hält die Internetverbindung aufrecht, die Kaffeemaschine zeigt die Uhrzeit an, und das Ladegerät bleibt in der Steckdose, auch wenn längst kein Smartphone mehr daran hängt. All diese scheinbar harmlosen Bereitschaftszustände erzeugen einen kontinuierlichen Energiefluss, der sich über Wochen, Monate und Jahre zu erheblichen Kosten addiert.
Die Physik hinter dem Standby-Verbrauch: Energie, die nichts bewirkt
Ein elektrisches Gerät ist im klassischen Sinne „aus“, wenn der Stromkreis vollständig unterbrochen ist. Doch in modernen Geräten bleibt auch nach dem Drücken des Schalters meist eine Steuerelektronik aktiv, um auf Fernbedienungen, Netzwerkbefehle oder App-Signale zu reagieren. Diese sogenannten Leckströme bewegen sich bei modernen Geräten typischerweise zwischen 0,5 und 1 Watt pro Gerät – laut EU-Ökodesign-Richtlinie dürfen Geräte ohne Informationsanzeige maximal 0,5 Watt und mit Informationsanzeige maximal 1 Watt im Standby verbrauchen. Ältere Geräte können jedoch deutlich mehr verbrauchen, teilweise bis zu 15 Watt, was die durchschnittlichen Haushaltswerte erheblich nach oben treibt.
Multipliziert sich dieser Wert mit der Anzahl der permanent angeschlossenen Komponenten, entsteht ein beachtlicher Energieverlust. Ein Fernseher im Standby, der Router, der Nachtlichtadapter, der Bluetooth-Lautsprecher, die Hi-Fi-Anlage mit LED-Anzeige: Ein typischer Haushalt hat zwischen 15 und 25 Stromverbraucher in passivem Betrieb. Physikalisch gesehen arbeitet jedes dieser Geräte mit einem winzigen Transformator, der auch im Ruhezustand Energie in Wärme umwandelt, was auf lange Sicht reale Energieverschwendung darstellt.
Hier liegt der Kern des Problems: Die Netzteile unserer Geräte sind meist so konzipiert, dass sie selbst bei fehlender Last Strom ziehen. Es handelt sich um einen geringen, aber beständigen Blindverbrauch, der weder Komfort noch Funktion liefert – nur Verluste im Stromnetz und auf der Rechnung. Die Wärmeentwicklung in diesen Netzteilen ist dabei nicht nur ein Zeichen für Energieverschwendung, sondern auch ein Sicherheitsrisiko, das oft übersehen wird.
Die übersehene Rolle des Schalters: Warum „aus“ nicht immer „aus“ bedeutet
Viele Menschen gehen davon aus, dass der Kippschalter einer Stehlampe, der Ein-Knopf am Monitor oder der Netzschalter auf der Rückseite des Fernsehers den Stromfluss vollständig kappt. Tatsächlich sind diese Schalter oft Teil der elektronischen Steuerlogik, nicht der physischen Trennung vom Stromnetz. Diese Tatsache ist vielen Verbrauchern nicht bewusst und führt zu dem weit verbreiteten Irrtum, dass ein ausgeschaltetes Gerät auch tatsächlich keinen Strom mehr verbraucht.
Um zu verstehen, warum das entscheidend ist, genügt ein einfaches Experiment: Trenn ein Gerät vom Netz, das im Standby war, und berühre danach das Netzteil. Es ist warm. Diese gespeicherte Wärme ist nichts anderes als verschwendete elektrische Energie. Die thermische Belastung, die dadurch entsteht, ist ein direkter Beweis dafür, dass Energie kontinuierlich durch das Gerät fließt, selbst wenn es scheinbar ausgeschaltet ist.
Erst eine physische Unterbrechung der Verbindung, zum Beispiel durch das Ziehen des Steckers oder durch eine schaltbare Steckdosenleiste, setzt den Stromfluss tatsächlich auf Null. Viele Haushalte übersehen daher das Potenzial dieser einfachen Maßnahme. Denn anders als der Name „Standby“ suggeriert, ist dieser Zustand kein reiner Ruhemodus, sondern ein Teilbetrieb mit kontinuierlichem Energiebedarf. Die Elektronik bleibt aktiv, die Schaltkreise bleiben unter Spannung, und die Energie fließt unaufhörlich, Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr.
Das tatsächliche Ausmaß: Zahlen, die aufhorchen lassen
Die kumulierten Verluste durch Standby-Verbrauch erreichen Dimensionen, die viele überraschen. Laut Bundesumweltamt verbraucht ein durchschnittlicher deutscher Haushalt etwa 360 Kilowattstunden pro Jahr allein durch Geräte im Standby-Modus. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von etwa 32 Cent pro Kilowattstunde entspricht dies jährlichen Kosten von rund 115 Euro. Dieser Betrag entsteht ausschließlich durch Geräte, die scheinbar ausgeschaltet sind, aber weiterhin am Stromnetz hängen.
Diese Zahlen werden durch Untersuchungen der Internationalen Energieagentur gestützt, die den Anteil des Standby-Verbrauchs am Gesamtstromverbrauch eines Haushalts auf zehn bis zwanzig Prozent beziffert. Für einen Dreipersonenhaushalt bedeutet dies ein Einsparpotenzial von 300 bis 500 Kilowattstunden jährlich, was finanziell 105 bis 175 Euro entspricht. Diese Werte verdeutlichen, dass der Standby-Verbrauch kein marginales Problem darstellt, sondern einen erheblichen Kostenfaktor im Haushalt bildet.
Noch beeindruckender wird die Dimension, wenn man die gesamtgesellschaftliche Perspektive einnimmt. Das Bundesumweltamt beziffert die jährlichen Standby-Kosten in Deutschland auf etwa vier Milliarden Euro. Gleichzeitig entstehen dadurch rund vier Millionen Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr – eine Menge, die dem jährlichen Ausstoß von etwa einer Million Pkw entspricht. Diese Zahlen zeigen, dass der Standby-Verbrauch nicht nur ein individuelles Haushaltsproblem ist, sondern auch eine bedeutende umweltpolitische Herausforderung darstellt.
Wie schaltbare Steckdosenleisten unnötigen Verbrauch beenden
Die kostengünstigste und effektivste Gegenmaßnahme ist die Installation von schaltbaren Steckdosenleisten. Diese unterbrechen alle angeschlossenen Geräte über einen einzigen Schalter, wodurch der Stromfluss mechanisch getrennt wird. Was trivial klingt, hat bemerkenswerte Effekte, die weit über die reine Energieeinsparung hinausgehen.
Eine schaltbare Steckdosenleiste ermöglicht die sofortige Abschaltung mehrerer Gerätegruppen – etwa TV, Receiver und Konsole – ohne einzelne Stecker zu ziehen. Sie bietet sicheren Schutz vor Überspannung, da keine Bauteile durch Dauerstrom belastet werden. Die Lebensdauer der Netzteile verlängert sich durch reduzierte Dauerbelastung, und die Vermeidung von Wärmeentwicklung in Netzteilen stellt ein wichtiges, oft unterschätztes Sicherheitsargument dar.
Die Energieeinsparung variiert je nach Gerät erheblich. Moderne Geräte, die der EU-Ökodesign-Richtlinie entsprechen, verbrauchen im Standby etwa 0,5 bis 1 Watt, was einer jährlichen Einsparung von etwa 4 bis 9 Kilowattstunden pro Gerät entspricht, wenn sie täglich 20 Stunden im Standby stehen. Ältere Geräte können jedoch deutlich mehr verbrauchen – eine ältere Stereoanlage beispielsweise kann im Standby bis zu 15 Watt ziehen, was einer jährlichen Verschwendung von etwa 110 Kilowattstunden entspricht. Ein einfacher Kippschalter mit grünem Licht kann damit je nach Gerätekonfiguration zwischen 50 und 200 Kilowattstunden pro Jahr in einem durchschnittlichen Haushalt vermeiden.
Intelligente Alternativen: Smart-Stecker und Master-Slave-Systeme
In Haushalten mit größerem Vernetzungsbedarf oder individuellen Zeitmustern stoßen herkömmliche Steckdosenleisten an ihre praktischen Grenzen. Hier bietet sich eine Reihe von automatisierten Lösungen an, die Strom sparen, ohne Komfort zu verlieren. Diese Systeme kombinieren die Effektivität der mechanischen Trennung mit der Bequemlichkeit moderner Automatisierung.
Master-Slave-Steckdosenleisten erkennen, wenn das Hauptgerät – etwa der PC oder Fernseher – ausgeschaltet wird, und trennen automatisch alle Peripheriegeräte wie Lautsprecher oder Drucker. Diese Technik nutzt simple Schwellenstromlogik: Sinkt der Stromverbrauch des Master-Geräts unter einen definierten Wert, schaltet das Relais sämtliche „Slave“-Anschlüsse stromlos. Diese Lösung ist besonders praktisch für Arbeitsplätze, wo mehrere Geräte gemeinsam genutzt werden, aber nur das Hauptgerät aktiv ein- und ausgeschaltet wird.
Eine modernere Variante sind Smart-Stecker mit WLAN oder Zigbee-Anbindung. Sie lassen sich zeitgesteuert, per App oder über Sprachassistenten komplett ausschalten. Hochwertige Modelle messen zusätzlich den Verbrauch in Echtzeit und zeigen, welche Geräte nachts oder während der Abwesenheit Energie ziehen. Diese Transparenz ist oft der erste Schritt zu einem bewussteren Umgang mit Energie, da viele Menschen erst durch konkrete Verbrauchsdaten erkennen, wo die größten Einsparpotenziale liegen.
Diese Systeme können mehr als einfache Bequemlichkeit bieten: Sie schaffen die Möglichkeit, Stromprofile zu analysieren und zu automatisieren – Geräte werden nur dann aktiviert, wenn sie tatsächlich benötigt werden. So lassen sich laut Angaben verschiedener Energieagenturen bis zu zehn Prozent des Gesamtstromverbrauchs in typischen Haushalten einsparen. Diese Einsparung entsteht nicht nur durch die Vermeidung von Standby-Verbrauch, sondern auch durch die Optimierung der Nutzungszeiten und das Vermeiden von unnötigem Betrieb.
Warum sich kleine Einsparungen vervielfachen
Ein Watt, das dauerhaft verbraucht wird, entspricht über ein Jahr etwa 9 Kilowattstunden Energie. Das klingt geringfügig, doch multipliziert mit 30 Geräten ergibt sich eine Dauerlast von 270 Kilowattstunden – genug, um eine Waschmaschine 120 Zyklen zu betreiben oder über einen Monat lang die gesamte Beleuchtung einer Wohnung zu versorgen. Diese Berechnung verdeutlicht das Missverständnis vieler Haushalte: Man sieht jeden Standby-Verbrauch isoliert, obwohl seine Wirkung akkumulativ ist.
Der Energieverlust ist nicht spektakulär, aber konsequent – und daher besonders teuer. Die Kontinuität macht den entscheidenden Unterschied: Während eine vergessene Lampe einige Stunden brennen kann, arbeiten Standby-Geräte 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Ein Haushalt, der durch systematisches Ausschalten 100 Kilowattstunden im Jahr spart, reduziert gleichzeitig auch den CO₂-Fußabdruck um etwa 40 Kilogramm, basierend auf durchschnittlichen Strommixen in Mitteleuropa.

Diese Dimension wird noch deutlicher, wenn man den gesamtgesellschaftlichen Effekt betrachtet. Würden alle deutschen Haushalte konsequent auf Standby-Verbrauch verzichten, könnten nach Berechnungen des Bundesumweltamtes jährlich etwa vier Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden. Diese Menge entspricht den jährlichen Emissionen einer mittelgroßen Stadt und zeigt, dass die Summe vieler kleiner individueller Einsparungen zu einem bedeutenden kollektiven Beitrag zum Klimaschutz werden kann.
Der psychologische Faktor hinter dem Standby-Komfort
Warum ziehen so wenige Menschen den Stecker, wenn ihnen der Energieverlust bewusst ist? Die Antwort liegt weniger in der Trägheit als im Komfortdenken moderner Konsumtechnik. Instant-On-Funktionen und verzögerungsfreie Startzeiten wurden zu Qualitätsmerkmalen – ein Fernseher, der sofort aufleuchtet oder ein Router, der nie neu starten muss. Dieses Komfortverhalten stützt sich auf Dauerbereitschaft, die technisch Standby heißt.
Das Problem: Der psychologische Nutzen – die Bequemlichkeit – steht in keinem Verhältnis zum physikalischen Aufwand, dem kontinuierlichen Stromfluss. Die wenigen Sekunden, die ein Gerät zum Hochfahren benötigt, werden als Unannehmlichkeit empfunden, während die permanenten Kosten des Standby-Betriebs unsichtbar bleiben. Diese Asymmetrie in der Wahrnehmung führt dazu, dass rationale Entscheidungen zugunsten kurzfristiger Bequemlichkeit aufgegeben werden.
In gewerblichem Maßstab hat man das früh erkannt – viele Büros nutzen heute zentrale Netztrennungen über Zeitschaltrelais oder intelligente Systeme, um Serverperipherie außerhalb der Arbeitszeiten abzuschalten. Im privaten Bereich lässt sich dieser Mechanismus mit kostengünstigen Smart-Steckern genauso realisieren. Wer den Schalter nicht direkt bedienen möchte, kann Timer verwenden, die nachts automatisch den Stromkreis trennen. Besonders im Entertainment-Bereich – Fernseher, Konsolen, Lautsprecher – kann dies ohne jede Einschränkung geschehen, da diese Geräte ohnehin selten über Nacht genutzt werden.
Praktische Umsetzung im Haushalt: Räume, Zonen und Gewohnheiten
Effizientes Energiemanagement entsteht weniger durch einzelne Maßnahmen als durch eine bewusste Strukturierung des Wohnraums. Ein durchdachtes Vorgehen teilt die Wohnung in Verbrauchszonen ein, die gezielt geschaltet werden. Diese zonale Betrachtung erleichtert nicht nur die praktische Umsetzung, sondern macht auch die Effekte sichtbarer und messbarer.
Die Medienzone umfasst Fernseher, Receiver und Spielekonsole, die gemeinsam über eine geschaltete Leiste betrieben werden. Da diese Geräte typischerweise zusammen genutzt werden, macht eine gemeinsame Schaltung nicht nur energetisch, sondern auch praktisch Sinn. Am Arbeitsplatz können PC, Monitor und Drucker über eine Master-Slave-Steckdose verbunden werden, die Peripherie deaktiviert, wenn der Rechner ausgeschaltet ist. Dies verhindert, dass Monitor und Drucker im Standby verharren, während der Computer bereits ausgeschaltet ist.
Im Schlafzimmer lassen sich Netzteile, Ladegeräte und Lampen über Nacht per Zeitschaltuhr deaktivieren. Da diese Geräte nachts ohnehin nicht benötigt werden, entsteht keinerlei Komfortverlust. In der Küche entstehen oft unbemerkte Dauerverbräuche durch Uhrenanzeigen oder Sensorbereitschaft bei Kaffeemaschine, Toaster und Mikrowelle. Nach Gebrauch sollten diese Geräte komplett getrennt werden, da ihre Standby-Funktionen meist keinen praktischen Nutzen haben.
Diese Struktur ersetzt den Gedanken „Ich muss mich ständig erinnern, den Stecker zu ziehen“ durch eine intelligente Routine, die dauerhaft wirksam bleibt. Schon nach wenigen Wochen reduziert sich der Energieverbrauch messbar, ohne dass sich der Wohnkomfort spürbar verändert. Die Automatisierung dieser Abläufe durch Timer oder Smart-Stecker macht die Einsparung zum Selbstläufer, der keine tägliche Aufmerksamkeit mehr erfordert.
Sicherheit als zusätzlicher Nutzen
Neben den Einsparungen spielt ein weiterer Faktor, oft übersehen, eine bedeutende Rolle: Brandschutz und elektrische Sicherheit. Dauerhaft unter Spannung stehende Netzteile erzeugen Wärme, auch wenn sie keine Last führen. Diese thermische Belastung beschleunigt die Alterung von Isolationsmaterialien und kann im ungünstigsten Fall Kurzschlüsse begünstigen. Die Wärmeentwicklung in Netzteilen ist dabei nicht nur ein theoretisches Risiko, sondern wird in Brandstatistiken als häufige Ursache für elektrische Brände genannt.
Zudem sind viele billige Steckernetzteile nicht für den Dauerbetrieb konzipiert. Das regelmäßige Unterbrechen der Stromzufuhr schützt daher nicht nur die Stromrechnung, sondern auch das Gerät selbst. Ein ausgeschaltetes Netzteil kann nicht überhitzen, keine Spannungsspitzen weiterleiten und keine unnötige Wärme in geschlossenen Räumen abgeben. Gerade bei älteren Geräten oder Billigprodukten ohne entsprechende Zertifizierung ist die mechanische Trennung vom Netz die sicherste Methode, um Risiken zu minimieren.
Damit erfüllt die schaltbare Steckdosenleiste gleich drei Funktionen: Energieersparnis, Geräteschutz und Sicherheit – und das ohne laufende Kosten nach der Anschaffung. Die Investition in hochwertige Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz amortisiert sich nicht nur durch eingesparte Stromkosten, sondern auch durch den Schutz teurer Elektronikgeräte vor Schäden durch Spannungsspitzen oder Überhitzung.
Der finanzielle Effekt: Was sich am Jahresende tatsächlich ändert
Berechnet man durchschnittliche Strompreise von 32 Cent pro Kilowattstunde, ergibt eine Einsparung von 250 Kilowattstunden im Jahr eine Kostenreduktion von rund 80 Euro. Doch der eigentliche Wert liegt nicht allein in dieser Zahl. Es ist der dauerhafte Mechanismus, der diesen Betrag jedes Jahr von selbst generiert. Die einmalige Investition in schaltbare Steckdosenleisten oder Smart-Stecker amortisiert sich typischerweise innerhalb weniger Monate und generiert danach Jahr für Jahr Einsparungen.
Einmal installiert, erfordert eine schaltbare Steckdosenleiste keine Wartung. Smart-Stecker können sogar in Apps gruppiert werden, um den Verbrauch kontinuierlich zu überwachen. In Kombination mit Energie-Reports vieler Stromversorger eröffnet sich ein präzises Bild über Verbrauchsspitzen, das ohne Messgeräte kaum sichtbar wäre. Diese Transparenz ermöglicht nicht nur die Kontrolle des Standby-Verbrauchs, sondern auch die Identifikation weiterer Einsparpotenziale im Haushalt.
Oft wird erst durch diese Daten klar, wie viel Energie Geräte wirklich verbrauchen, selbst im „Nichtbetrieb“. Das Wissen darüber verändert den Umgang mit Strom: Was man messen kann, kann man steuern – und was man steuert, spart man automatisch. Die Kombination aus Messung, Automatisierung und bewusstem Verhalten schafft einen sich selbst verstärkenden Effekt, der langfristig zu deutlich niedrigeren Energiekosten führt.
Kleine Gewohnheitsänderungen mit überproportionaler Wirkung
Die Technik allein löst das Problem nicht. Entscheidend ist die Routine, mit der sie genutzt wird. Drei einfache, aber langfristig wirksame Verhaltensweisen können erhebliche Teile des Haushaltsverbrauchs reduzieren. Diese Strategien basieren nicht auf Verzicht, sondern auf Kontrolle und bewusstem Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.
- Bewusstes Gruppieren von Geräten bedeutet, nur jene zusammenzustecken, die auch gemeinsam genutzt werden. Dies erleichtert die Bedienung und verhindert, dass einzelne Geräte vergessen werden.
- Trennung außerhalb der Nutzungszeiten – abends und während des Urlaubs – sollte konsequent erfolgen. Gerade während längerer Abwesenheiten summieren sich die Standby-Verluste zu beachtlichen Beträgen, die durch einfaches Ausschalten komplett vermieden werden können.
- Regelmäßige Überprüfung des Energieverbrauchs durch Messstecker zeigt heimliche Verbraucher und ermöglicht gezielte Verbesserungen. Oft sind es gerade die unscheinbaren Geräte – das alte Ladegerät, der vergessene WLAN-Repeater oder die selten genutzte Spielkonsole – die überproportional viel Energie im Standby verbrauchen.
Diese Strategien folgen dem Grundprinzip, Geräte so lange unabhängig vom Stromnetz zu halten, bis sie wirklich gebraucht werden – ein Ansatz, der in der Industrie als „Zero Energy Mode“ bekannt ist. Die Umsetzung erfordert weder technisches Fachwissen noch große Investitionen, sondern lediglich Aufmerksamkeit und Konsequenz im täglichen Umgang mit Elektrogeräten.
Warum technologische Schlichtheit oft die effektivste Lösung bleibt
Bei aller Begeisterung für Smart-Home-Integrationen und automatische Systeme bleibt eine einfache Beobachtung gültig: Ein mechanischer Schalter ist unbestechlich. Er trennt oder verbindet, ohne dass Software oder WLAN ausfallen kann. In vielen Fällen ist gerade diese technische Reduktion der Schlüssel zu Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Die mechanische Trennung funktioniert unabhängig von Netzwerkproblemen, Softwareupdates oder Kompatibilitätsfragen.
Wer Nachhaltigkeit ernst meint, sollte daher eine Kombination aus beidem wählen: einfache Mechanik, wo sie genügt, und digitale Steuerung, wo sie Mehrwert schafft. Die Effizienz entsteht nicht durch maximale Technisierung, sondern durch präzise Auswahl der richtigen Lösung für den richtigen Zweck. Eine schaltbare Steckdosenleiste für den Fernseher ist oft praktischer als eine App-gesteuerte Smart-Lösung, während für zeitgesteuerte Abläufe intelligente Stecker ihre Stärken ausspielen.
Diese pragmatische Herangehensweise vermeidet die Überkomplexität moderner Smart-Home-Systeme, ohne auf deren Vorteile zu verzichten. Die Kombination aus einfachen mechanischen Schaltern für häufig genutzte Gerätegruppen und intelligenten Steuerungen für zeitgesteuerte oder ferngesteuerte Anwendungen schafft ein System, das sowohl effizient als auch zuverlässig ist.
Das leise Geräusch der Einsparung
Wenn abends die Steckdosenleiste klickt und die roten Standby-Lichter verlöschen, passiert mehr, als man sieht: Der Stromfluss wird unterbrochen, kleine Transformatoren stoppen ihre Restarbeit, und die elektrische Umgebung der Wohnung wird messbar stiller. Dieses unscheinbare Geräusch – das kurze „Klick“ eines Schalters – ist der hörbare Beweis, dass Energie wieder kontrolliert wird, statt ungenutzt zu entweichen.
Mit schaltbaren Steckdosenleisten, Master-Slave-Systemen oder Smart-Steckern lässt sich ein weit verbreitetes Haushaltsproblem dauerhaft entschärfen. Schalter sind keine bloßen Bedienelemente, sie sind der direkte Zugang zur Energieeffizienz jedes Haushalts. Die Umstellung erfordert keine großen Investitionen, nur Aufmerksamkeit und Konsequenz. Die finanziellen Einsparungen von durchschnittlich 115 Euro pro Jahr, wie vom Bundesumweltamt ermittelt, sind dabei nur ein Aspekt – der andere ist die Gewissheit, dass jeden Tag weniger Energie verschwendet wird.
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