Die großen Tech-Konzerne setzen auf automatische Updates, um neue Funktionen bei Facebook schnell auszurollen und Sicherheitslücken zu schließen. Für die Social-Media-Plattform bedeutet dies auch: Mehr Möglichkeiten, Werbung einzubinden, das Layout zu verändern oder Datenschutzeinstellungen anzupassen. Als Nutzer steht man dann vor vollendeten Tatsachen, ohne vorher prüfen zu können, welche Änderungen tatsächlich auf einen zukommen.
Besonders ärgerlich wird es, wenn neue Updates die App langsamer machen, den Akkuverbrauch erhöhen oder gewohnte Funktionen umkrempeln. Gerade bei älteren Smartphones können neue App-Versionen zur echten Belastung werden. Wer manuell entscheidet, wann Updates installiert werden, behält nicht nur die Kontrolle über sein Nutzererlebnis, sondern kann auch gezielt recherchieren, ob ein Update Probleme mit sich bringt.
Datenverbrauch reduzieren durch Video-Einstellungen
In den Facebook-Einstellungen unter dem Menüpunkt Medien und Kontakte findet sich die Option Video automatisch abspielen. Diese sollte auf Nie gestellt werden, um den Datenverbrauch deutlich zu senken und die Akkulaufzeit zu verbessern. Videos, die automatisch starten, verbrauchen im Hintergrund erhebliche Ressourcen und mobiles Datenvolumen.
Öffne die Facebook-App und tippe auf die drei horizontalen Linien. Scrolle nach unten zu Einstellungen und Privatsphäre und wähle Einstellungen. Suche den Bereich Medien und Kontakte oder Medien, tippe auf Video automatisch abspielen und wähle die Option Nie aus. Diese Maßnahme spart mobiles Datenvolumen und schont den Akku deines Smartphones merklich.
App-Store-Einstellungen: Der Hauptschalter für Update-Kontrolle
Der eigentliche Schlüssel zur vollständigen Kontrolle liegt in den Einstellungen deines App-Stores. Sowohl im Google Play Store als auch im Apple App Store laufen automatische Updates standardmäßig im Hintergrund, oft ohne dass Nutzer davon etwas mitbekommen.
Für Android-Nutzer im Google Play Store
- Öffne den Google Play Store
- Tippe oben rechts auf dein Profilbild
- Wähle Einstellungen und dann Netzwerkeinstellungen
- Tippe auf Automatische App-Updates
- Wähle Apps nicht automatisch aktualisieren
Alternativ kannst du auch einzelne Apps von automatischen Updates ausschließen. Suche dazu im Play Store nach Facebook, öffne die App-Seite, tippe auf die drei Punkte oben rechts und entferne das Häkchen bei Automatische Updates aktivieren.
Für iOS-Nutzer im Apple App Store
- Öffne die Einstellungen-App auf deinem iPhone
- Scrolle nach unten und wähle App Store
- Deaktiviere den Schalter bei App-Updates
Für noch mehr Kontrolle kannst du in den iOS-Einstellungen auch gezielt zu Allgemein und dann iPhone-Speicher gehen, Facebook auswählen und dort die Option App auslagern aktivieren. Diese Funktion entfernt die App bei Speicherplatzmangel, behält aber deine Daten.
Strategisches Update-Management: Wann sollte man aktualisieren
Die Deaktivierung automatischer Updates bedeutet nicht, dass man nie wieder aktualisieren sollte. Sicherheitsupdates sind wichtig, und manche neuen Funktionen bringen echten Mehrwert. Der Trick liegt im bewussten Timing.
Eine bewährte Vorgehensweise: Warte mindestens eine Woche nach Veröffentlichung eines großen Updates. In dieser Zeit zeigen sich Probleme in Nutzerberichten und Technikforen. Suche gezielt nach dem Update in Verbindung mit Begriffen wie Probleme, Akku oder langsam. So erfährst du, ob das Update stabil läuft oder besser noch gemieden werden sollte.
Prüfe regelmäßig manuell, ob Updates verfügbar sind. Einmal pro Woche reicht völlig aus. Lies dir die Update-Beschreibung durch, auch wenn diese oft vage formuliert ist. Begriffe wie Leistungsverbesserungen oder neue Erlebnisse geben Hinweise darauf, was sich ändern wird.

Aktuelle Entwicklungen bei Facebook im Jahr 2025
Facebook hat in den vergangenen Monaten mehrere bedeutende Änderungen eingeführt. Eine davon betrifft Live-Videos: Diese werden nun nach 30 Tagen automatisch gelöscht. Das Unternehmen begründet diese Maßnahme mit der Reduzierung von Speicherkosten und der Priorisierung aktueller Inhalte. Wer Live-Inhalte langfristig behalten möchte, muss diese innerhalb der 30-Tage-Frist sichern oder neu aufbereiten.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Bekämpfung von Fake-Accounts und Spam. In der ersten Jahreshälfte 2025 wurden etwa 10 Millionen gefälschte Profile gelöscht, darunter auch Accounts, die Copy-Content veröffentlicht haben. Zusätzlich wurden rund 500.000 Accounts wegen Spam oder falscher Interaktionen sanktioniert. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, automatisch generierte und unoriginelle Inhalte einzudämmen.
In den USA hat Meta zudem begonnen, die traditionelle Faktenprüfung durch Dritte durch ein Community-Notes-Modell zu ersetzen. Bei diesem System können ausgewählte Community-Mitwirkende Beiträgen, die sie als irreführend erachten, kontextbezogene Notizen hinzufügen. Diese Änderung stellt einen neuen Ansatz zur Bekämpfung von Desinformation dar.
Wie der Facebook-Algorithmus 2025 funktioniert
Der Facebook-Algorithmus arbeitet nach einem vierstufigen Modell. Zunächst erfasst Facebook das Inventar, also welche Inhalte gepostet wurden. Dann bewertet die Plattform verschiedene Signale, beispielsweise das Nutzerverhalten. Im dritten Schritt erstellt das System Prognosen über die Wahrscheinlichkeit von Engagement. Abschließend vergibt der Algorithmus einen Relevanz-Score, der bestimmt, welche Beiträge in welcher Reihenfolge im Feed erscheinen.
Bei Reels-Videos nutzt Meta ein sogenanntes Two-Recommender-System. Dabei entscheidet ein System, welche Reels angezeigt werden, während ein anderes deren Reihenfolge bestimmt. Dieses Verständnis der Funktionsweise hilft dabei einzuschätzen, warum bestimmte Inhalte häufiger erscheinen als andere.
Zusätzliche Kontrollmechanismen für erfahrene Nutzer
Eine sichere Alternative zur App ist die Nutzung von Facebook über den Mobile-Browser. Die mobile Website bietet die wichtigsten Funktionen und wird deutlich seltener mit grundlegenden Änderungen konfrontiert. Kombiniert mit einem guten Browser wie Firefox oder Samsung Internet hast du zudem bessere Privatsphäre-Optionen und mehr Kontrolle über Cookies und Tracking.
Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Die Nutzung einer älteren, stabilen Version von Facebook ist technisch möglich, erfordert aber das Herunterladen von APK-Dateien aus externen Quellen. Diese Methode birgt erhebliche Sicherheitsrisiken und ist nur für sehr erfahrene Nutzer empfehlenswert, die die Konsequenzen vollständig verstehen.
Die Balance zwischen Kontrolle und Sicherheit
Bei aller Kontrolle darf die Sicherheit nicht vernachlässigt werden. Facebook-Updates enthalten regelmäßig Patches für Sicherheitslücken. Eine gute Faustregel: Updates mit dem Vermerk Sicherheitsupdate oder kritisches Update sollten zeitnah installiert werden, während reine Feature-Updates problemlos aufgeschoben werden können.
Behalte auch im Hinterkopf, dass sehr alte App-Versionen irgendwann möglicherweise nicht mehr funktionieren, wenn Facebook serverseitige Änderungen vornimmt. Die Kunst liegt darin, nicht jedes Update sofort zu installieren, aber auch nicht Jahre hinterherzuhinken.
Mit der manuellen Kontrolle über App-Updates gewinnst du deutlich mehr Einfluss darüber, wie und wann sich dein Facebook-Erlebnis verändert. Du entscheidest, wann neue Funktionen kommen, kannst problematische Updates aussitzen und behältst die Kontrolle über Datenverbrauch und App-Performance. Die Kombination aus durchdachten Einstellungen bei der Videowiedergabe und gezieltem Update-Management ermöglicht ein selbstbestimmtes Nutzererlebnis, das an die eigenen Bedürfnisse angepasst ist.
Inhaltsverzeichnis
